12.9.2022

Veröffentlicht am 17. September 2022 um 20:14

Der erste Urlaubstag mit fast dreijähriger, Baby und Mutter

Für den Montag unseres dreitägigen Ostfriesland- Urlaubs stand auf dem Plan, dass wir Birgits Tiergarten im Rechtsupweg und meine 90jährige Oma besuchen würden. Wir hatten uns eine Ferienwohnung gebucht und beschlossen, dass meine Mutter mit unser Großen in einem Zimmer schlafen würde und ich mit dem Kleinen.

Die Nacht war mal wieder sehr kurz- irgendwie wird das zur Routine in der Nacht zum 12.  des Monats, aber na ja. Während unser Kleiner nachts seine üblichen Trinkbedürfnisse hatte und 1x in der Nacht und frühmorgens seine Flasche wollte, kam unsere Große ( fast drei ) mit der Umstellung nicht so gut klar. Eigentlich schläft sie ja von wenigen Ausnahmen abgesehen schon gut durch. Eine dieser Ausnahmen war in jeder dieser drei Nächte in Ostfriesland. Irgendwie hat meine Tochter gerade in diesen Nächten ihr Trockenwerden und ihren sprachlichen Entwicklungsschub verarbeitet. Jedenfalls konnte meine Mutter sie nicht immer wieder beruhigen und ich durfte mich auch nachts zu ihr legen. So schlief sie allerdings schnell wieder ein. Ich weiß, dass drei Schlafunterbrechungen für viele, die das lesen wie Hohn klingt, aber für mich ist das wie Folter. Zumal ich es ja schon gewohnt bin. Na ja, ich konnte im Auto meinen Schlaf teilweise nachholen und morgens gabs Kaffee. Meine Mutter tat mir eher leid, sie kann als ehemalige Nacht- Krankenschwester nach Schlafunterbrechungen nur schwer wieder einschlafen.

An diesem ersten Morgen schlief durch die nächtlichen Unterbrechungen meine Tochter bis neun! So lange hatte sie noch nie geschlafen. Ihr Bruder natürlich nicht, war ja klar! Er hatte nach einer Früh- Flasche um halb 6 nochmal eine Stunde weitergeschlafen und war somit um viertel vor 7 ( 6.45 Uhr ) wach. Richtig wach war er und er wollte aufstehen und sich bewegen. Während er sich durch die Gegend robbte, sich an verschiedenen Stellen hochzog und endlich auch mal krabbelte, schrieb ich Nachrichten und versuchte mir, ein Live- Video bei Facebook anzuschauen. Zu dem Zeitpunkt rief mich mein Mann an, der auf Fortbildung irgendwo in Friedrichsroda in einem Wellness-Hotel war. Wir tauschten uns ein wenig aus. Danach beschloss ich den Kleinen einzupacken, den Kinderwagen aufzubauen und zum nahe gelegenen Netto zu gehen. Dies war eh der Plan, dass einer von uns Kühlschrank- Lebensmittel einkaufen ging. Ich wäre gerne mit meiner Tochter die 230 m gegangen, aber die machte ja noch keine Anstalten aufzustehen.😴🙄 Also ging ich mit meinem Sohn und erledigte das. Danach duschte ich und machte mich fertig.

Gegen 9 Uhr war dann auch endlich unsere Tochter wach und wir konnten in den Tag starten. Wir frühstückten und fuhren dann in Birgits Tiergarten. Ich muss sagen: Das ist ein echt schöner Familientiergarten. Neben dem Genießen von den rund 400 Tieren entstanden neben schönen Bildern auch einige Ideen für Blogartikel und Denkanstöße. Wir hatten alle viel Spaß in diesem Tiergarten. Der Spielplatz begeisterte unsere Tochter, das Karussell darauf auch. Sie durfte aufgrund eines Glücksfalls ganze dreimal fahren und sah zum ersten Mal Truthähne und Lamas. Für sie war das mal wieder eine Horizonterweiterung. Sie lernte, dass es verschiedene Hühnerarten gibt und dass Schwäne nicht weiß sein müssen. Trauerschwäne können durchaus sehr viel Lärm machen und Enten ärgern. 

Ich fand es sehr schön, endlich mal Action in einem Tierpark / Zoo zu sehen. Alle Tiere waren in BEWEGUNG. Unsere Zooerfahrungen im Juni waren zwar schön, aber allesamt eher von der lahmen Sorte gewesen, also die Tiere. Hier waren Esel, Känguruhs, Emus und alle anderen Tieren in Bewegung, machten sogar die typischen Geräusche. Pfaus, Hähne und Truthähne durften frei herumlaufen, was dazu führte, dass gleich drei wunderschöne Hähne den Spielplatz unsicher machten. Zu ihrer Rettung mussten sie sagen, dass sie dies taten, als gerade keine Kinder darauf spielten. Unsere Tochter beobachten dieses Schauspiel interessierte, wagte sich aber nicht mehr auf die Rutsche, nachdem die Hähne darauf waren.

Ein einzelner Hahn fesselte unsere Aufmerksamkeit, da es so aussah, als hätte er Schneeschuhe an. So sah zumindest sein Gefieder an seinen Füßen aus. Ein Yeti-Hahn sozusagen. Sehr lustig anzusehen. Auf meine Nachfrage bei einem Pfleger, ob alle Hähne frei herumlaufen würden, erhielten wir folgende Antwort: „Ja, die Hähne nutzen das zumindest auch richtig aus. Der Hans hier liebt den Spielplatz. Er ist da ganz oft zu finden. Ein anderer Hahn liebt das Stolzieren, er wandert zwischen dem ganzen Tiergarten hin und her und lässt sich auch gerne fotografieren. Und der Gustav denkt wohl, er wäre ein Lama. Der hängt den ganzen Tag bei den Lamas rum, frisst deren Futter und spielt mit denen!“😂

Was aus dem Tiergartenbesuch folgte, war die Idee, sich nochmal näher mit Hühnern zu beschäftigen. Interessante Tiere sind das allesamt. Für heute soll erstmal zu dem Thema erwähnt werden, dass die Ostfriesische Möwe keine Möwe sondern eine Hühnerart ist. Auch das holländische Haubenhuhn ist als Hühnerrasse sehr schön anzusehen, wird aber nur noch selten als Hühnerrasse gehalten.  Meine Gedanken dazu werde ich wohl in einem nächsten Blogartikel festhalten.

Nach dem Tierparkbesuch- von dem es übrigens als Souvenir ein Känguru mit Baby im Beutel gab- stand der Besuch bei meiner Oma an. Wir kamen nachmittags gegen 16 Uhr in Norden an. Da wir eh noch Zeit überbrücken mussten, weil die Uroma in der Tagespflege war, gingen wir mit unserer Großen erstmal auf den Spielplatz. Dort merkten wir mal wieder, wie groß und sportlich sie war. Sie kletterte auf den höchsten Punkt des Spielplatzes ohne Hilfe. Meine Mutter konnte schon gar nicht mehr hingucken und sah schon im Geiste den Rettungs-Hubschrauber auf dem Bolzplatz daneben landen. Aber natürlich passierte nichts. Unsere Tochter kennt sich nämlich auch ziemlich genau und weiß genau, wie hoch sie kommt. Gut klettern kann sie allemal, ich hatte nicht eine Sekunde Angst um sie.

Gegen 16: 45 Uhr fragte meine Mutter ihre Mutter einmal per Whatsapp, ob sie schon wieder zu Hause wäre. Sie antwortete knapp mit ja. Das war für uns das Zeichen, die paar Meter zu ihrem Haus zu gehen. Unsere Tochter fand es ziemlich aufregend, Uroma wieder zu treffen. Wir waren den Abend vorher schon einmal da gewesen und sie konnte im Garten Blumen gießen. Das liebt sie. So verbrachten wir also auch diesen Abend bei meiner Oma. Ich war überrascht, wie klar sie war in ihren Fragen und Antworten. Immerhin ist sie 90 Jahre! Meine Mutter ist der Überzeugung, dass diese Wachheit – auch in den Augen-, ich übersetze es mal für mich mit Präsenz, auch von der Tagespflege rührt. Seitdem die Oma dorthin geht, ist sie wieder viel interessierter an ihrer Umwelt und vergisst nicht ganz soviel. Am Sonntag abend habe ich  sie mal gefragt, was sie denn in der Tagespflege machen würde. Ihre Antwort: „Na ja, was man halt so macht, ist halt Tagespflege. Wir lösen Kreuzwort- Rätsel, spielen Stadt- Land- Fluss und Bingo. Hauptsächlich lernen wir halt Leute kennen und quatschen miteinander. Macht Spaß da. Ist halt ein bißchen Abwechslung, ich komme mal raus.“🤗

Meine Oma hat 6 Kinder und 11 Enkel. Eine Tochter ist leider früh verstorben, alle Kinder ( 3 Töchter und 2 Söhne) kümmern sich rührend um sie. Jeder für sich kommt regelmäßig.

Meine Mutter kommt alle drei Monate für ein paar Tage. Diesmal hat sie zu Uromas großer Freude  mich und ihre Urenkel mitgebracht. Insgesamt hat Uroma 7 Urenkel. Fotos von jedem Enkel mit den Familien, wenn vorhanden, hängen an den Wänden. Unseren Jüngsten hat sie noch nie gesehen. Unsere Große mit 2 Monaten vor fast drei Jahren. Für sie war es eine Riesen- Freude, beide kennenzulernen und zu erleben.😊

Blauer Pfau auf der Spielplatzmauer
Känguru in Birgits Tiergarten
süße Kaninchenkauze

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