Nachteile Vorschule in der Schule

Veröffentlicht am 29. März 2023 um 20:38

Im letzten Blogbeitrag waren die Vorteile das Thema für die Vorschule in der Schule. In diesem Blogbeitrag wird es nun um die Nachteile aus pädagogischer Sicht und wahrscheinlich sind diese persönlich eingefärbt. 

 

Wie bei den Vorteilen möchte ich zuerst die Rolle des Kindes beleuchten. Denn es muss nicht nur vorteilhaft für das einzelne Kind sein, wenn es der/ die Kleine ist. Ich kann mir Konstellationen vorstellen, bei denen es für das Kind nicht so schön ist, diese Rolle einzunehmen. Wenn das Kind zum Beispiel immer der/die Kleine war (zum Beispiel in einer Geschwisterfolge als letztes kommt oder als Sandwich- Kind liebend gerne die Große wäre)  oder Kinder, die gerne die Großen sind und sich mit dieser Rolle wohlfühlen. Oder aber wenn ein Kind in der Kita schon immer gerne die Große sein wollte und nun in der Vorschule der Schule wieder die Kleine wäre. Generell ist da allerdings jedes Kind anders und es erfordert ein wenig Beobachtung und Kommunikation, über die Rolle zu sprechen, die das Kind in der Vorschule einnehmen würde. 

Für nicht sehr strukturierte Eltern kann eine Vorschule sehr stressig werden oder das Kind wird vielleicht zu früh in die totale Selbstständigkeit eintauchen müssen. Denn in der Vorschule wird durchaus etwas verlangt und dies nicht nur spielerisch. Die Anmeldefrist ist nur einer der Punkte. Während in der Kita nur wie jedes Jahr verlängert werden muss, muss an den Anmeldetermin gedacht werden, ein Anmeldeformular ausgefüllt werden und ein Gespräch geführt werden. 

 Ein Nachteil könnte ich auch in der verbindlichen Vorschulzeit sehen. Für zu früh in die Vorschule gekommene Kinder kann diese verbindliche Vorschulzeit mit diversen Fächer auch zum Nachteil werden. Es gibt so einige Kinder, die eine längere Spielzeit im Kindheit durchaus noch gebraucht hätten. Nicht immer ist eine Vorschule mit knapp 5 Jahren auch sinnvoll. Ich kann mir auch hier einige Konstellationen vorstellen, bei denen die Vorschulzeit zu früh kommt. Als Beispiel möchte ich hier nennen: Ein knapp 5jähriges Kind, das relativ klein ist für sein Alter. Auch wenn die Größe in der Regel nicht zum Nachteil werden sollte, ist es in der Praxis so, dass Kinder fies sein können und kleine Kinder ja doch schon relativ schwer am Ranzen oder dergleichen zu tragen haben. Wenn ein Kind knapp 5 Jahre ist, wenn es in die Vorschule kommt, und es in vielen Fähigkeiten nicht weiter ist als normale 4jährige, wird dieses Kind es in der Vorschule schwerer haben. Oftmals schätzen Erzieher*innen die Entwicklung des Kindes doch richtig ist, weil sie ja oftmals Tag täglich  mit den Kindern zu tun haben. Ich kenne viele Erzieher*innen, die in Elterngesprächen deutlich ihre Meinung verkündet haben, dass dieses Kind aus welchen Gründen auch immer nicht weit genug ist und lieber das Jahr noch in der Kita verbringen sollte. In vielen Kitas gibt es das sogenannte Brückenjahr, in dem Kinder, die auf dem Papier vielleicht in die Vorschule könnten, aber entwicklungsmäßig noch nicht soweit sind, viele Fähigkeiten noch spielerisch nachholen können. Liebe Eltern, bitte hört auf die Erzieher, die oftmals ihre Meinung durch pädagogische Beobachtungen gebildet haben! Es ist oft ein fataler Irrtum, wenn Eltern glauben, es in diesem Fall besser als die Erzieher zu wissen und aus dem Gedanken heraus , dass das Kind dann ja in der Vorschule noch ein Jahr Zeit hat, sich auf die Schule vorzubereiten, es in der Vorschule anmelden, wo schon feste Stundenpläne an der Tagesordnung sind. Oftmals wird vieles eben nicht spielerisch vermittelt.

Der Betreuungsschlüssel mit 19,5 Kindern pro Erzieher*in/ Vorschullehrer*in ist  für mich ganz klar ein Nachteil. Für mich sind dies für eine Vorschulklasse zu viele Schüler. Es liegt auch hier schon auf der Hand, dass die Stillen untergehen werden. Nicht nur die Stillen, sondern auch die Kinder, die spielerisches Lernen noch bräuchten und die vielleicht nicht ganz so schnell lernen ( neuronal langsame Lerner). Es liegt auch auf der Hand, dass viel Frontalunterricht stattfinden wird. Nun kann man natürlich sagen, aber klar, dass muss alles als Vorbereitung auf die Schule so sein, aber für viele Kinder ist dies einfach zu früh. 

Seid ihr ein Anhänger von der Vorschule in der Schule oder dem Brückenjahr in der Kita? Schreibts mir gerne in die Kommentare!

 

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