Spielen, na klar!

Veröffentlicht am 5. August 2022 um 21:49

Ich liebe Spiele. Neben Bücher lesen, was ich fast täglich mache, sind Spielenachmittage eins meiner liebsten Hobbies. Was wäre die Welt ohne Spiele? Trotz zweier Kleinkinder versuche ich mindestens einmal im Monat, an einem teilzunehmen oder auch bei uns zu veranstalten. Das muss einfach gehen, das ist wichtig für mein Wohlbefinden! Und Mamas sollten für ihr Wohlbefinden sorgen, finde ich.

Über Spiele kann vieles gelernt werden. Was vorher schwierig war oder ist, geht in Spielen leichter. Man kann gewisse Dinge zuerst spielerisch lernen und dann in der Realität anwenden. Wenn das Gehirn erst spielerisch Pfade anlegt, dann hat es in der Realität ein leichteres Spiel. Toller Wortwitz, oder?

Aber es ist so. Kinder lernen durchweg am besten spielerisch. Sie spielen eigentlich den ganzen Tag, um Dinge zu erforschen und zu entdecken. Viele Kinder sind so neugierig, dass man sie eher vor manchen Dingen bewahren muss. Grundsätzlich ist das aber eine tolle Eigenschaft, die man sich behalten kann, wenn man selber gerne spielt.

Wir probieren nicht oft neue Spiele aus, aber wenn es einen von uns in der Spielegruppe gepackt hat, dann schlägt er vor, mal ein neues Spiel zu spielen. Eigentlich lehnen wir nie ab, denn wir sind allesamt der Meinung, dass man nur wissen kann, ob einem das Spiel gefällt, wenn man es ausprobiert hat. Nicht alle Spiele schlagen ein und fesseln uns als Gruppe. Lediglich als ich schwanger war, da habe ich oft erst lieber zugeguckt, wenn die Gruppe ein neues Spiel ausprobieren wollte. Bei mir hat sich da in der Zeit dauernd so viel geändert, dass ich oft einfach nur Lust auf altbekannte Spiele hatte.

Eins meiner absoluten Lieblingsspiele ist „Agricola“. Das ist Latein und heißt der Bauer. Dreimal dürft ihr raten, worum es in dem Spiel geht. Richtig, um Landwirtschaft. Jeder Spieler hat einen Hof und muss versuchen, ihn gut zu bewirtschaften. Es können Äcker gebaut werden und die Tierhaltung darf natürlich auch nicht fehlen. Zusätzlich gibt es Ausbildungen und kleine Anschaffungen, die im Laufe des Spiels ausgespielt werden. Ich finde, dieses Spiel regt sehr das Lernfeld Landwirtschaft an. Zusätzlich wird auch die Phantasie angestoßen und das Spiel fördert die Entscheidungsfreudigkeit.

So hat jedes Spiel irgendein Themenfeld, das man spielerisch wiederholen und gedanklich durchdenken kann.

Gerald Hüther – der bekannte Neurologe- ruft in dem Buch „Rettet das Spiel“ zusammen mit dem Philosophen und Autor Christoph Quarch der Menschheit diesen Satz zu, weil er von den Vorteilen des Spiels für jeden Einzeln überzeugt ist. In dem Buch erklären die beiden ausführlich, wieso die Menschen (und besonders die Erwachsenen) wieder mehr spielen sollten. Denn Kinder machen das eigentlich automatisch. Sie entdecken spielerisch ihre Umwelt, erforschen ihren Alltag und machen generell ihre Erfahrungen spielerisch. Zuerst erkunden Babies ihre Gegenstände spielerisch , später kann man dann die als-ob Spiele, aus denen sich dann die Rollenspiele entwickeln. Ab einem Alter können auch schon Regelspiele gespielt, wo nach bestimmten Regeln gespielt wird. Eine logische Folge sind Wettkampfspiele und Gewinnspiele.

Bei unseren Gewinnspielen geht es immer hoch her. Manche Spiele wurden wegen zu hoher Emotionalität auf den Index gesetzt bzw. spielen andere potientielle Mitspieler bei diesen Spielen nicht mit, weil es für sie von den Emotionen zu hoch her geht. Muss jeder für sich entscheiden. Für uns ist es kein Problem.

Wie wird spielen denn generell definiert? Je nach Quelle bekommt man eine in etwa so aussehende Beschreibung vom Spiel: „Sich zum Vergnügen, Zeitvertreib und allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etwas beschäftigen.“ Also, ich mag diese Definition des Oxford Language Wörterbuch schon sehr, denn sie zeigt deutlich auf, worum es beim Spielen geht:

  • Spielen erfolgt absichtlos. Also: ohne Absicht, etwas erledigt zu bekommen.
  • Spielen bringt Vergnügen
  • Spielen ist zum Zeitvertreib da
  • Spielen bringt Freude

Was bringt uns Spielen also? In erster Linie sollte Spielen gar nichts bringen, es ist nur dazu da, sich die Zeit zu vertreiben und Vergnügen zu erleben. Spielen ist Entspannung. Ich fühle mich nach einem Spielenachmittag mindestens genauso entspannt wie nach einem guten Film oder einem Wellness-Wochende.

Spielen bringt auch Wissenszuwachs, Gemeinschaft und gute Themen auf jeder Party. Dieses zwanglose Zusammenkommen bietet immer eine gute Grundlage, sich später vielleicht auf einer tieferen Ebene auszutauschen. Spielen hat in meinem Fall auch einige neue Freunde gebracht.

Durch den spielerischen Zugang bin ich ein echter Fan von Lernspielen. Denn sie  sind oft ein beliebtes Tool bei Lehrern, um Unterricht aufzuwerten und trotz eines lässigen Charakters wichtige Inhalte wie Wortschatz spielerisch zu vermitteln. Oft werden selbst erdachte Lernspiele im Unterricht gespielt. Mit großem Erfolg, denn Lehrer, die regelmäßig spielen lassen, sorgen für Entspannung bei den vielbeschäftigten Schülern und durch den spielerischen Zugang zu so manch einer Vokabel oder einem Thema einen großen nachhaltigen Lernerfolg. Sie sorgen auch einen gewissen Beliebtheitsgrad unter den Schülern. Alles in allem sind Lernspiele ein sehr wichtiges Tool wie ich finde. So manches Thema wurde so schon nachhaltig beigebracht. 

 

Wenn du Lateinlehrer bist und gerne im Unterricht spielen lässt, dir aber zum Thema "Stammformen" bis jetzt die zündende geniale Idee fehlte, dann habe ich ein Lernspiel für dich entwickelt: Eine Art Quartett, mit dem du den Schülern die Stammformen beibringen kannst. Vollkommen fertig gestaltet kannst du in Kleingruppen das Spiel auf physische Art spielen lassen. Nicht digital, zu 100 % offline. Es werden nicht nur die Stammformen gelernt, sondern auch die Konjugationsgruppen, die grammatische Bestimmung und die Übersetzung. Aber das sind ja gleich mehr als drei Dinge auf einmal? Ja, stimmt! Geht nicht, stimmt nicht. Langweilig wirds auch nicht, es gibt auch Varianten, die in der Praxis d.h. im Lateinunterricht entwickelt wurden. Aber an dieser Stelle verrate ich nicht mehr, vielleicht willst du diese Varianten ja selber mit deinen Kursen herausfinden. Du willst es haben? 
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