Gründe fürs Lesen, die heute noch gelten

Veröffentlicht am 20. August 2023 um 16:50

Es gibt ziemlich viele Gründe lesen zu können. Zehn für mich wichtige Punkte habe ich hier mal zusammengestellt. 

1. Phantasieentwicklung

Lesen können fördert massiv die Phantasie. Phantasie ist die Vorstellungskraft. Eine großartige Phantasie dient nicht nur einer Karriere als Schriftstellerin. Nicht jede (r) wird schließlich Autor.

Eine gute Phantasie dient vor allem der Konfliktlösung und der Kreativität. Sich vorstellen zu können, wie etwas ist oder sein könnte, ist im Allgemeinen der Anfang von jeder Veränderung. Gleiches gilt für Konfliktlösungen. Oft braucht es nur ein bißchen Phantasie, um neue Ansätze für Konfliktlösungen zu entwickeln oder sich vorstellen zu können. 

Phantasie ist so wichtig im Leben. Viele Menschen können sich vieles nicht vorstellen. Vorlesen und Lesen fördert die Phantasie immens. 

2. Dient dem Verständnis 

Lesen und Vorlesen können dient dem Verständnis. Nicht nur dem Textverständnis, auch dem Verständnis untereinander. Wer liest, hat oft einen breiteren Horizont und guckt häufiger über eigenen Tellerrand hinaus. Wer liest, hat häufig wesentlich mehr Empathie. Deshalb ist eins meiner Motti: Wo gelesen wird, da lasse dich ruhig nieder. Ähnlich wie mit der Musik: Wo gesungen wird, da lasse dich ruhig nieder. 

Eins meiner Lieblingsdinge, die ich in fremden Wohnungen und Häusern gerne mache, ist sich die Bücherregale anzuschauen. Ich finde, anhand der gelesenen Bücher lernt man die Person ziemlich gut schon kennen. Oft bin ich erstaunt, wenn ich Bücher finde, die auch meine Lieblingsbücher sind. Frauen untereinander haben oft ähnliche Themen. Ich bin aber oft auch verblüfft, welche Bücher der- oder diejenige so im Regel stehen hat. Eins lernt man in den meisten Fällen aber auf jeden Fall kennen: Die Hobbies derjenigen. Und das wiederum fördert in meinen Augen schon das Verständnis für den anderen. 

3. Macht einfach Spaß

Diesen Punkt könnte ich so einfach stehen oder nur mit lachenden Smileys kommentieren. Aber dann könnte ich für mein Verständnis mir diesen Punkt auch sparen. 

Natürlich gibts viele traurige und sehr tragende Bücher und viele Bücher, die dem Wissensaufbau dienen, die nur in wenigen Punkten witzig sind. Aber ein Hobby macht auch immer irgendwie Spaß und sei es nur, dass man bei der 50. Seite auf einmal schmunzeln muss über den Gedankenweg des Autors oder den Weg eines der Hauptdarstellers. 

Mir würde jedenfalls trotz Schlafmangel, trotz stressigen Alltags etwas Spaß fehlen, wenn ich nicht lesen würde. 

4. Eintauchen in andere Welten

Einer der Gründe, dass es einfach Spaß macht, ist das Eintauchen oder Abtauchen in andere Welten. Wenn ich an "Herr der Ringe"; Star Trek, Star Wars oder andere Fantasy- Welten denke, dann ist das Eintauchen in andere Welten eine Art Urlaub vom Alltag. Und genauso ist es mit jedem Roman. Irgendwie wird immer eine andere Welt aufgemacht, in der es anders läuft als man es gewohnt ist. 

Dieses Eintauchen in andere Welten wirkt wie ein kleiner Kurzurlaub, wie Abschalten oder wie ein täglicher Urlaub. Ich freue mich jeden Abend auf diese mindestens 5 Minuten, oft auch länger mit meinem Buch Es ist Entspannung pur. weil es Abschalten vom Alltag bedeutet. Kein Stress mit den Kindern, Ehemann, sonstigen Leuten steht im Vordergrund, nur die Entwicklung der Geschichte. 

Das "Eintauchen in andere Welten" war auch einer der häufigsten Punkte, die in meiner Social Media Umfrage bei Facebook und WhatsApp genannt wurde. Es scheinen also viele Leute gut zu finden, so zu entspannen. 

Oder wie es Ebba in dem ZDF Herzkino- Film "Der Autor und ich" sagte: "Ich liebe Lesen. Es katapultiert mich sofort in andere Welten." Der Inga Lindström greift in HerzkinoManier das Thema Lesen und Schreiben in einer sehr berührenden Art und Weise auf. 

https://www.zdf.de/serien/inga-lindstroem/inga-lindstroem-der-autor-und-ich-100.html

Auch die Privatdozentin Christine Lötscher für Populäre Literatur und Medien von der Universität Zürich  hat ( logischer Weise) wieviele andere persönlichen Wert am Lesen und dem Eintauchen in andere Welten erkannt: 

https://www.mullermartini.com/de/news/blog/markttrend/andere-welten-entdecken-kann-man-nirgends-besser,-als-wenn-man-liest/

5. wichtige kulturelle Fähigkeit

Zurück ins Mittelalter- was die Lesefähigkeit der Allgemeinheit angeht?

Im Mittelalter konnten nur wenige Berufsgruppen lesen: Kirchenleute ( = Kleriker), Kaufleuten, sowie Adligen sowie Wissenschaftlern war das Lesen vorbehalten. Die anderen Leute brauchten das Lesen nicht. Bis zum Spätmittelalter änderte sich dies bis zur Einführung der Schulpflicht Lesen keine Kür mehr war und nur diversen Berufsständen vorbehalten war. 

Auf einer Stadtführung in Stade kam ich zum ersten Mal mit einem erschreckenden Gedanken in Berührung: Wir als Volk entwickeln unsere Lesefähigkeit anscheinend zurück zu Zuständen wie im Mittelalter. Klar, wir haben noch eine relativ hohe Zahl an Lesern ( 75%), aber 25% der heutigen Viertklässlern können nicht flüssig, richtig und gut lesen. Wenn man Lehrern der höheren Klassenstufen glaubt, ist dies nicht nur bei den Viertklässlern so und somit kein Coronaproblem. 

6. Dient dem Kontaktaufbau und der Beziehungsvertiefung

Auf Parties und bei Freunden ist die Frage: Und was liest du gerade? durchaus ein guter Gesprächsanknüpfungspunkt. 

Unbekannte lernt in dem Gespräch über Lesen und Bücher kennen. Man erfährt nicht nur das aktuelle Buch, sondern auch über das Genre und ob man ein Hobby teilt. 

Im Worst Case hört man ein "Häh, lesen, ich lese nicht!". Dann kann man ein Gespräch über die Gründe anfangen und im dafür besten Fall entspinnt sich eine Diskussion über das Für und Wider vom Lesen in der heutigen Zeit oder generell.

Freunde finden die Frage "Was liest du gerade?" oft sehr anregend für ein interessantes Gespräch. Schon oft hat ein spannender

Austausch über das aktuelle Buch stattgefunden und darüber ist eine Beziehungsvertiefung entstanden. 

7. Kann bei schwierigen Familienverhältnissen als Ausflucht ( Zuflucht) dienen. 

Lesen können und sich in Bücher vertiefen zu können ist eine Ausflucht aus dem Alltag. Bei schwierigen Familienverhältnissen kann dies durchaus psychische Auswirkungen haben. Entspannungsmomente und Kurzurlaube werden in normalen Alltagen ja schon wertgeschätzt, in schwierigen Familienverhältnissen ist es überlebenswichtig.

Bücher können bei solchen Konstellationen zu einem gewissen Verständnis von den Situationen führen. Bestimmte Bücher können dazu führen, dass auch Verständnis für einen selber aufgebaut wird. z.B. bei Phänomenen wie AD(H)S; Hochbegabung oder LRS/ Dyskalkulie, wenn so ein Phänomen vorliegt. 

Neben der Ausflucht kann das Lesen auch dazu führen, dass sich Hilfe gesucht werden will. Vorbilder, die über das Phänomen berichten, können zu eigenen Vorbildern werden. 

8. Bietet einen gewissen Schutz vor Künstlicher Intelligenz und der Meinungsmache

Wer lesen kann, ist nicht auf die öffentlichen Rechtlichen und sonstige Meinungsmache angewiesen. Lesende und Interessierte können sich dank der Lesefähigkeit einen natürlichen Schutz vor der allgemeinen Meinung erlesen und ihre eigene Meinung bilden. 

Auch vor der künstlichen Intelligenz bietet das Anwenden der Fähigkeit "Lesen" einen gewissen Schutz, denn man kann den von der KI vorgeschlagenen Text überprüfen und schauen, ob damit die eigene Meinung vertreten wird. Nur wer lesen kann, kann diesen vorgeschlagenen Text in seinem Sinne verändern.  

9. Wachstum

Lesen können bedeutet auch je nach Fokus "Wachstum".Persönliches Wachstum ist eins der angestrebtesten Ziele von vielen Leute.

Aber auch fürs berufliche Wachstum oder das Einarbeiten in fremde Themengebiete dient das Lesen. Eins der interessantesten Kundenfunnels für Experten ist das Schreiben von Büchern, sei es Ebooks oder physische Bücher.

Diese werden für wenig Geld verkauft ( oder sogar als kostenloses Produkt), damit die Menschen den Coach kennenlernen. Im besten Fall werden sie natürlich zu Kunden. 

10. Besserer Schlaf

Zum Schluss möchte ich einen auch für mich persönlichen wichtigen Grund weitergeben: 

Wer vor dem Schlafen ein Buch in die Hand nimmt, schläft um einiges besser als wenn er sein Smartphone nicht aus der Hand legen kann. 

 

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