Lesefreude- 3 Tipps

Veröffentlicht am 12. Juli 2023 um 13:15

Rund 25% der 4. Klässler können nicht flüssig lesen. Diese Zahl habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wurde letzten Monat mit der Iglu- Studie öffentlich gemacht. Lehrer weiterführender Klassen bestätigen für die höheren Klassen eine mangelnde Lesekompetenz. In den letzten Monaten gingen die Schuldzuweisungen, an denen ich mich nicht beteiligen möchte, lustig hin und her. Stattdessen möchte ich hier ein paar Tipps vorstellen, mit denen Kindern zu einer Lesefreude verholfen werden kann. Denn dass ihnen in dieser modernen- Medien- behafteten Zeit ein wenig geholfen werden muss, auch Freude am Buch und am Lesen zu entwickeln, steht für mich außer Frage! 

1. Regelmäßig lesen/ vorlesen

Der häufigste Tipp zum Thema ist auch bei mir der erste. Wie man regelmäßig definiert, kann ja verschieden ausfallen.  Regelmäßig vorlesen heißt bei mir täglich und zu einer festen Zeit. 

Bei uns wird jeden Tag abends vor dem Schlafen gehen vorgelesen. Das ist unsere feste Zeit. Für unsere Kinder ist das abendliche Vorlesen Teil der Routine geworden. Sie kommen dadurch zur Ruhe und ihr Körper richtet sich schon mal aufs Schlafengehen ein. 

Diese abendliche Zeit muss aber nicht für alle Familien die beste Uhrzeit sein. Ich kenne Familien, wo regelmäßig nachmittags zur Schmausepause oder danach gelesen wird.  In anderen Familien wird/ wurde regelmäßig morgens vorgelesen. 

Es gibt da keine feste Vorgaben. Hauptsache es wird regelmäßig gelesen. 

2.Selber Vorbild sein

"Erziehung besteht aus zwei Dingen: Beispiel und Liebe." Friedrich Fröbel

https://gutezitate.com/autor/friedrich-fr%C3%B6bel

"Das gute Beispiel ist nicht eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen, es ist die einzige." Albert Schweitzer 

https://www.careelite.de/vorbild-zitate-sprueche/

Wie möchte man von Kindern erwarten, dass sie lesen, wenn man als Erwachsener dies nicht tut? 

Unsere Kinder sind von lieben Menschen umgeben, die alle gerne lesen. Allen voran wir Eltern werden oft mit einem Buch "erwischt", das wir gerade lesen. Mit kleinen Kindern ist es oft nicht einfach, sich tagsüber Lesezeit zu verschaffen. Die häufigste Beschwerde von meinem Mann in seiner Elternzeit war, " ich möchte jetzt endlich mal in Ruhe 5 Minuten lesen und es ist mir nicht vergönnt." 😅

Alle Bezugspersonen lesen gerne vor. Oft entdecken unsere Kinder auch in den Taschen oder Rucksäcken unsere Gäste ein Buch. Natürlich kommt dann oft ein: "Lass das Buch bitte liegen, das möchte ich noch auf der Rückfahrt lesen". In der gesamten Familie herrscht eine gewisse Lesefreude vor. Vermutlich jeder wird etwas über das aktuelle Buch erzählen, das er gerade liest. 

"Nicht allein lehrende Worte bringen Veränderung, vorleben müssen wir sie, wenn es Wirkung haben soll."Jürgen A. W. E. Weitermeyer Dozent für Philosophie, 1. Vorsitzender des Unterstammtisches Schleswig Holstein

Ein Kind, gerade in der heutigen Zeit, braucht unbedingt Vorbilder, um eine Lesefreude zu entwickeln. Ansonsten ist die mediale Ablenkung zu groß. 

 

 

3. Mit Büchern von klein auf umgeben

Lass deine Kinder mit Büchern aufwachsen! 

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Ich persönlich würde den letzten Teil des Satzes umwandeln in umso schwerer. Denn es ist klar, dass Erwachsene Dinge auch immer noch lernen können, aber viel länger brauchen und es schwerer haben als Kinder, die das lernen. Es ist für mich auch klar, dass Kinder, die gewisse Grundlagen haben, was Vorläuferfähgkeiten zum Lesen angeht, leichter lesen lernen, als Kinder, die diese Fähigkeiten nicht haben. Etwas, das wir nur schwer können, machen wir nicht so gerne. Das kennen viele Erwachsene auch. Deshalb ist eine gewisse Lesefreude, die von klein auf gelegt werden, eine wichtige Fähigkeit. 

Du fragst dich vielleicht, warum denn schon die Babies? Sie können das doch noch gar nicht verstehen und machen die Bücher doch eh nur kaputt.

Natürlich sollten es altersgerechte Bücher sein, mit denen sie sich umgeben.

Unsere Große hatte relativ früh schon sogenannte Fühlbücher, wo ein Tier mit Fell abgebildet war und ein Reim-Satz dazu aufgeschrieben war. Unser Kleiner hat sogenannte unkaputtbare Bücher bekommen. Von beiden Bücherarten hatten wir zwei, als die Kids noch klein waren. Mehr braucht es auch nicht in dem Alter auch nicht. 

Unsere Große hat nun viele Peppa Pig und andere Pixie- Bücher. Der Kleine fängt nun auch mit Bilderbüchern an. Die Bücher und ihre Themen wachsen mit.

Was passiert, wenn Kinder von klein auf mit Büchern umgeben werden und mit lesenden Menschen aufwachsen? 

  • Für sie ist es normal, dass Erwachsene lesen und sie werden (wahrscheinlich) früh den Wunsch entwickeln, auch lesen zu lernen.
  • Für sie sind Bücher keine abstrakten Dinge, die sie nie gesehen haben und mit denen sie auch nichts zu tun haben. Für unsere Kinder werden Bücher etwas sein, in denen interessante Geschichten drinstehen. 

Hoffentlich wird es passieren, dass sie früh von sich aus den Wunsch entwickeln, lesen zu lernen. Die Große erkennt jetzt schon Geschriebenes und will wissen, was da drauf steht. Sie liebt Geschichten und weiß, dass sie in Büchern drinstehen. 

 

Dies sind nur ein paar Tipps, damit auch ihr Kind Lesefreude entwickeln kann. In meinem bald erscheinenden ersten kostenlosen Produkt werde ich noch wesentlich mehr Tipps weitergeben. Sie sind aus meiner Erzieher- Ausbildung, aus meinem Lerntherapie- Studium und meiner langjährigen Nachhilfeerfahrung entstanden. Quasi aus der Praxis in die Praxis. 

 

 

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